Katzen richtig füttern – Unsere Erfahrungen mit einem Futterautomaten

Futterautomaten im Katzenhaushalt

Nach dem spannenden Seminar “Ist es psychisch oder körperlich” von Dipl. Tierärztin Sabine Schroll ging mal wieder mein prüfender Blick über unsere Trollkatzenbande. Geht es euch gut? Habt ihr auch keine Schmerzen? Wie kann ich euch den Katzenalltag spannender gestalten? Ich habe mich zuerst einmal für die Anschaffung eines Futterautomaten entschieden, der von unserem Musterschüler Renoir ausgiebig getestet wird.

 

 

Renoir ist ein kräftiger Bursche, technisch ziemlich experimentierfreudig und immer sehr interessiert an neuen Dingen.  Ergo haben wir einen Futterautomaten ausgewählt, bei dem der Kater die Programmierung nicht verstellen kann, der nicht zu knacken oder umzuwerfen ist und zuverlässig funktioniert – den Cat Mate C 500. Dieser Automat ermöglicht durch eine einfache Programmierung die Fütterung zu fünf verschiedenen Zeiten und enthält Kühlakkus, um das Futter frisch zu halten.

 

Hier ist also das Ergebnis unseres Tests:

Renoir muss nicht immer auf uns warten bis er sein Futter bekommt, sondern es wird pünktlich serviert:-)

  • kein Anstieg des Stresslevels durch Warten auf die Mahlzeit 
  • flexiblere Zeitgestaltung für die Dosenöffner
  • Entlastung für Berufstätige oder den Catsitter bei Abwesenheit
  • aber Interaktion mit der Bezugsperson fehlt

Die Portionen sind kleiner, da sie auf 5 Mahlzeiten verteilt sind.

  • das Futter wird nicht mehr gierig heruntergeschlungen
  • kein Erbrechen des Futters nach der Nahrungsaufnahme
  • keine Magen-Darmprobleme
  • empfehlenswert bei Gewichtsreduzierung, nach einer OP oder bei bestimmten Erkrankungen wie z.B. Diabetes

Die Kühlakkus halten auch Feuchtfutter einige Zeit frisch.

  • bei hohen Temperaturen sind die Kühlakkus für mehrere Stunden nicht ausreichend, was jedoch durch Befüllen der Schälchen mit Futter in Kühlschranktemperatur für die späteren Mahlzeiten ausgeglichen werden kann
  • in diesem extrem heißem Sommer haben die Kühlakkus das Futter jedoch nicht sehr lange kühlen können und wir mussten wieder auf normale Fütterung umsteigen
  • die Schälchen schließen nicht luftdicht ab,  das Futter wird deshalb unter Umständen von den Samtpfoten verweigert

Der Futtereinsatz ist aus Kunststoff und kann bei empfindlichen Katzen Allergien auslösen.

Die Futterschälchen sind recht tief. Da Katzen es nicht mögen, wenn sie beim Fressen mit den Schnurrhaaren den Schälchenrand berühren, schaufeln manche Fellnasen das Futter mit der Pfote heraus.

Der Automat ist nur für eine Katze geeignet.

  • Für den Mehrkatzenhaushalt nur bedingt geeignet, da keine Kontrolle wer wie viel frisst

 

Was bedeutet das aber nun für unsere kleinen Raubtiere?

Katzen mit freiem Zugang zum Trockenfutter, bzw. Freigänger fressen ca. 10-20 mal kleinere Portionen am Tag. Alle 2 bis 3 Stunden gehen sie auf Beutesuche, fressen und ruhen danach. In den frühen Morgenstunden ist der Hunger unserer Stubentiger am Größten.  Das ist der Zeitpunkt, zu dem Wohnungskatzen, die 2-3 x täglich gefüttert werden ganz schön nervig werden und unerwünschtes Verhalten entwickeln können ( z. B. vokalisieren, an der Tür kratzen, ihren Menschen wecken, usw.). Ein Futterautomat kann einen erhöhten Stresspegel durch Hungergefühl verhindern.

Aber warum sind so viele kleine Mahlzeiten so wichtig für unsere Stubentiger?

Der Stoffwechsel der Katze ist an die häufige Nahrungsaufnahme angepasst und die Verdauung nicht auf große Portinen eingestellt. Daher sollte die Fütterung mindestens 3 x täglich, besser noch häufiger erfolgen.

Ein wichtiger Aspekt ist auch das hohe Risiko für die Bildung von Struvitsteinen und anderen Harnwegserkrankungen durch den Abfall des Säurewerts im Urin der Katze ca. 3-5 Stunden nach einer großen Einzelmahlzeit.

Für übergewichtige Katzen beim Abnehmen, Katzen nach einer OP und bei Erkrankungen wie z.B. Diabetes ist die Fütterung vieler kleiner Mahlzeiten besonders wichtig.

 

Neben dem physiologischen Aspekt spielt aber auch die verhaltensgerechte Beschäftigung zur Nahrungsaufnahme eine große Rolle. Mäuse werfen sich schließlich auch nicht portionsgerecht und pünktlich vor die Pfoten unserer Stubentiger. Daher ist der zusätzliche Einsatz von einem Fummelbrett, dem Pipolino oder anderem Beschäftigungsspielzeug zu empfehlen, mit dem die Katze sich ihr Futter erarbeiten muss. Aber aufgepasst: bei vielen Mahlzeiten muss die tägliche Gesamtmenge an Futter dem tatsächlichen Bedarf angepasst bleiben, damit aus unseren muskulösen Miezen keine kleinen  Fettkugeln werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



© Alpenwichtels Katzenschule

Veröffentlicht6. August 2018 von Alpenwichtel in Kategorie "Allgemein